Bau der Lok 99 5912



Die Stammlok der GMWE musste unbedingt auch auf der Mdellbahn-GMWE fahren. In H0m habe ich diese Lok, wie im Abschnitt  Vor 30 Jahren schon berichtet, bereits einmal gebaut. Von Manfred Adrian hatte ich mir ungefähr im Jahr 2010 einen Messing-Bausatz dieser Lok und eine Lok der Baureihe 81 in Spur N von Fleischmann zugelegt. Seit dieser Zeit lag beides unangetastet im Regal. Mir fehlte einfach der Mut, mit dem Bau zu beginnen. Aber wie sagt man so schön: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.












So sah der Bausatz aus. An Beschreibungen gab es wirklich nur die paar handgeschriebenen Zeilen......

Und dann ich als Neuling im Messing-Bausatzbau.



Also hieß es zuerst einmal die Logik zu erkennen. Was musste wie gebogen werden, welche Reihenfolge ist sinnvoll und was benötige ich sonst noch so zum komplettieren der Lok. Die ersten Teile habe ich recht schnell zusammen gelötet bekommen. Löten wollte ich so viel wie möglich, denn mit dem Kleben ist es immer so eine Sache mit der Haltbarkeit. 



 

Eine gute Lötunterlage, Lötpaste mit Flussmittel und ein temperaturgeregelter Lötkolben sind auf jeden Fall hilfreich. Und immer die Lötstellen gut reinigen, am besten mit dem Glasfaserpinsel. Wie ich gelesen habe, kann man auch mit der Flamme löten, aber das habe ich nicht gemacht.








Hier kann man schon die Grundform erkennen. Als nächstes sollte der Kessel verlötet werden. Bei der Rauchkammertür begannen dann die Probleme. Die Frage war, ob die Tür in oder an den Kessel gelötet werden muss. Damit ergibt sich nämlich ein unterschiedlicher Kesseldurchmesser. Also musste die Maßzeichnung der Lok zu Rate gezogen werden. Ergebnis dieser Kontrolle: Die Rauchkammertür muss in den Kessel gelötet werden, sonst ist der Kesseldurchmesser zu klein.




Hier sieht man die Verschlusshebel des Kessels. Diese bestehen aus 0,3 mm Messingdraht und werden nach dem Einlöten um 90 Grad gebogen. Ist zwar sehr einfach gestaltet, aber hier ist mir nichts Besseres eingefallen.










Zur Nachbildung der Wölbung der Rauchkammertür habe ich eine Kunststoffscheibe in die Proxxon eingespannt und bei laufender Maschine mit einem Skalpell in Form gebracht, also abgeschabt. 








Eine sehr filigrane Angelegenheit war die Anfertigung der Sandfallrohre. Wieder wurde

0,3 mm Messingdraht in Form gebracht und in diesem Fall mit Sekundenkleber befestigt. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon das Wissen von 6 Wochen später gehabt hätte, würde ich es anders gemacht haben, aber dazu weiter unten.

Die weiße Fläche auf dem Wasserkasten war so eine kleine Nachbesserung. Da musste ich die zu niedrige Höhe mit etwa 1 mm Material auffüllen. Ich habe da wohl irgendwo einen Fehler beim Ankanten gemacht, den ich aber auch im Nachhinein nicht gefunden habe.





Die erste "Verheiratung" von Fahrwerk und Gehäuse war sehr spannend, Und in diesem Fall recht erfolgreich. Ein paar kleine Anpassungen an der hinteren Pufferbohle und an der Zylinderbreite waren notwendig, aber das Getriebe hat ohne Änderungen in das Gehäuse gepasst. Die Länge stimmt auch. Was ich noch verändern musste waren die Höhe von Esse und Sanddom. Da haben die Größenverhältnisse nicht gepasst. Zum Glück habe ich den Baufortschritt auch auf meiner Facebook-Seite dokumentiert. 

Ein befreundeter Modelleisenbahner aus Gera hat mir diesen wichtigen Hinweis gegeben. Ich habe anschließend selbst nochmals geprüft und nachgemessen. Dann war klar, er hatte Recht! Also wieder abgebaut und gekürzt. Auf den nachfolgenden Bildern passt es dann besser. 

Auf diesem Bild sieht man auch die ersten Handläufe aus 0,5 mm Messingdraht, der mit Hilfe von 0,2 mm starkem MS-Draht als Halter verklebt wurde. Auch hier gibt es Alternativen, die ich erst etwas später entdeckt habe.






Jetzt mal ein erstes Foto der Lok auf dem Gelände des Bahnhofs Brahmenau. Alle Handläufe sind angebracht, die Trittstufen wurden angelötet und die ersten Leitungen sind auf dem Kessel angebracht. Glocke, Luftpumpe, Generator und Dampfpfeife habe ich noch in meiner Kleinteilekiste gefunden, aber es fehlten noch die Handräder, Schilderträger, einige Ventile und ganz wichtig: die Lampen. Diese Teile habe ich dann bei der Firma Modellbahnmanufaktur Crottendorf gefunden und auch bestellt. In hervorragender Qualitat und was mich besonders gefreut hat, endlich mal ein Shop, bei dem es alle Teile auch in TT gibt! Wie ich weiter oben schon schrieb, habe ich dort auch Sandfallrohre und Griffstangenhalter in Feinguss-Qualität entdeckt. Na, beim nächsten Mal nutze ich auch dieses Angebot.


Alle Teile sind montiert. Die Leitungen habe ich so gut es ging nachempfunden, wobei ich jeden Dampflokspezialisten um Entschuldigung bitten möchte. Ich kenne nämlich nicht jede Leitung und schon gar nicht deren Funktion. Aber ich finde, es sieht erstmal recht filigran aus und das war mein oberstes Ziel.


Die Grundierung wurde gespritzt und dabei versucht, nicht zu dick aufzutragen, damit die feinen Strukturen nicht zugekleckst werden. Bei der Ansicht von hinten sieht man die sehr schönen Laternen aus dem Erzgebirge. Nach dem Lackieren müssen noch die Fenster eingesetzt werden. Das wird wohl nur eine hinterklebte Folie werden.