Modul 3 Brahmenau

Brahmenau. Ein Bahnhof, der heute kaum noch zu erkennen ist. Im bekannten Buch über die GMWE sind drei Bilder zu finden, mehr ist nicht. Das erste zeigt den zuletzt als BHG genutzte Lagerschuppen, auf einem zweiten kann man einen kleinen Teil des "Empfangsgebäudes" erkennen und dann gibt es noch ein Foto, wo man mit viel Phantasie den Gleisplan erahnen kann, wenn man einen Plan hat. Weitere Informationen sind eigentlich nur über die Luftbildaufnahmen zu ermitteln. Hierzu gibt es eine Erleichterung, denn im Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation sind alle vorhandenen Aufnahmen jetzt frei zugänglich. Man kann sie per download einfach auf den heimischen Rechner herunterladen und muss nichts mehr dafür bezahlen. Eine große Erleichterung bei den Recherchen zur GMWE. Leider gibt es eine große Lücke bei den vorhandenen Aufnahmen. Zwischen 1953 und 1983 ist nichts passiert. Genau diese Zeit, die interessant für mich ist. Nun, muss ich eben improvisieren. Das macht auch Spaß und wenn in ein paar Wochen das Wetter wieder besser wird, werde ich mich mal auf den Weg nach Brahmenau machen und versuchen dort ein paar Zeitzeugen aufzutreiben, die vielleicht ihr privates Photoalbum für mich öffnen. Dort könnten ein paar Schätze verborgen sein, die mir weiterhelfen würden. In Söllmnitz hatte das vor einigen Jahren ganz gut geklappt. Inzwischen habe ich den 3. Rahmen gebaut, den Bahnhof trassiert und die ersten Wege und Straßen im Untergrund vorbereitet. 

Brahmenau

Trassenbau 1

  

Brahmenau

Trassenbau 2

Weichenbau

Neues Teiherzstück

Fünf Weichen sind im Jahr 1968 in Brahmenau noch vorhanden und müssen demzufolge von mir für den Einbau vorbereitet werden. Also wird wieder das Kunststoffherzstück der ROCO- Feldbahnweichen entfernt und durch Schienenstücke ersetzt.

 

 

 

Weichenbau

Weichenbau

Ebenfalls lötete ich an die Weichenzungen dünne Drähte an, die damit eine sichere Stromversorgung gewährleisten. Alles, was sich an Weichen bewegt, kann Wackelkontakte erzeugen, die meine kurzen Fahrzeuge einfach nicht tolerieren.

 

 

 

Platz für Digitaldecoder mit Energiespeicher habe ich auch nicht in den Fahrzeugen und außerdem hatte ich mich ja auf den hervorragenden Fahrregler von Heißwolf festgelegt. Man muss auch mal bei einem Prinzip bleiben und kann nicht ständig etwas Neues ausprobieren.  


Zwischenzeitlich habe ich den Modulübergang von Modul 2 auf Modul 3 gebaut. Der Bachlauf ist immer etwas schwierig, da ich hier nicht wirklich ein Gefälle schaffen kann. Die Module stehen ja tatsächlich gerade. Ich denke aber, dass man diesen kleinen Kompromiss nicht sehen kann. 


Die BHG

Das erste Gebäude des Bahnhofs hat auch schon Form angenommen. Die BHG ist fast fertig. Leider musste es verkürzt dargestellt werden, denn auf den Luftbildern ist eine Grundfläche von 36 mal 14,5 Metern herausgemessen worden. Die würde in TT 30 mal 12 cm ergeben. Das sprengt allerdings den vorgesehenen Platz auf dem Modul und kann so nicht dargestellt werden. Deshalb habe ich das Gebäude verkürzt und es im Format 20 mal 8 cm entstehen lassen. Wirkt trotzdem noch recht mächtig, aber passt damit auf den vorgesehen Stellplatz. Bauweise ist wie immer 1 mm Sperrholz, Furnierstreifen als Fachwerk und Gipsputz für die Beschichtung der Gefache. Den Sims habe ich mit der Putzmischung (Gips, Leim, Spülmittel, Farbe) beschichtet, anschließend mit Wasserfarben eingefärbt und dann die einzelnen Steine eingeritzt. Ich hoffe, man sieht die viele Arbeit .....! Wer das eine Bild in den Büchern kennt, wird mir hoffentlich die Fachwerkkonstruktion abnehmen, denn wirklich erkennbar ist diese darauf nicht. Wie schon geschrieben, ein wenig Phantasie, Überlegung und statisches Hineindenken sind schon nötig gewesen. Ich hoffe aber, dass das Gebäude auch in Wirklichkeit, wäre es denn so gebaut worden, heute noch stehen würde.

Brahmenau

Die BHG fast fertig

Als nächstes müssen noch die Fenster ausgeplottert werden. Das soll wieder der Schneidplotter erledigen. Wenn das geschafft ist, möchte ich die Gleise verlegen und anschließend die restlichen Gebäude errichten. Es sollen noch ein Wohnhaus, der Güterschuppen und das Empfangsgebäude entstehen. Mal sehen, wie lange es bei diesem Modul bis zum fertigwerden dauern wird. Ich möchte gern irgendwann mal das Ergebnis meiner Basteleien auf einer Ausstellung präsentieren. Jetzt entsteht in meiner Werkstatt die Dacheindeckung aus Papierbahnen, die Dachpappe darstellen soll.

BHG

Die ersten Dachbahnen

Ein recht mühseliges Unterfangen, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Inzwischen steht aber der Frühling vor der Tür und meine modellbauerischen Aktivitäten werden sich erstmal wieder in den Garten verlagern. Es gibt natürlich auch immer einmal Regen und da wird die eine oder andere Dachpappenbahn verlegt. 

BHG

Jetzt schon eingefärbt, im Vordergrunfd die "Dachpappenstreifen".

In den letzten Tagen ist das Dach fertig geworden und auch der Schornstein wurde fertiggestellt. Jetzt fehlen wirklich nur noch die Fenster, aber da will der Schneidplotter gerade nicht so richtig. Vermutlich ist das Messer stumpf und bei den feinen Strukturen von 0,5 Millimeter Stegbreite muss das schon richtig scharf sein. Es war nicht das Messer. Mit dem richtigen Papier, besser mit Folie hat es bestens geklappt. Siehe die Fotos!  

BHG, Fenster

Aus der Folie herausgelöstes Fenster

BHG, Fenster

Auf Folie aufgeklebt

Hier nun das fertiggestellte Gebäude. 

BHG
BHG

Der Frühling lies in den letzten Wochen immer noch auf sich warten und so konnte ich doch noch alle Gleise verlegen, die Weichenantriebe einbauen und mit der Verdrahtung bin ich fast fertig. Damit bin ich etwas vor Plan, was für mich schon etwas ungewöhnlich ist. Macht aber irgendwie auch zufrieden. Mal sehen, was die nächsten Tage noch bringen. Dann gibt's auch wieder Bilder.

Oktober 2017. Es hat doch ein paar Tage gedauert, bis es nun weitergeht. Vor einigen Tagen war ich mal wieder in Brahmenau. Einige Fotos sind entstanden und auch ein freundliches Gespräch in der Brahmenauer Baufirma, die jetzt auf dem Gelände des Bahnhofs sein Domizil hat, konnte ich führen. Leider gab es von den Gebäuden keine Fotos im Originalzustand. Also heißt es doch improvisieren.  

Brahmenau Brücke

Die Brücke über den Brahmebach

Sieht man hier nicht fast noch den alten Schmalspurzug? Ich finde, ein gutes Bild für die spätere Gestaltung des Modells. 

  

Brücke

Heute ein Radweg, früher die Eisenbahnbrücke

Endlich konnte ich auch die Geländestruktur nachvollziehen und aufzeichnen.

Bahnhof Brahmenau

Blick in Richtung Bahnhof. Der Baum ist bestimmt über 100 Jahre alt und noch aus Gründungstagen.

Hinter den Tonnen und dem Baum stand (vermutlich noch bis in die 70 Jahre) das Bahnhofsgebäude, welches nun so langsam entstehen soll. Zwar fehlen wieder einmal fast alle Seitenansichten, aber das kenne ich ja inzwischen. Wie könnte der Bahnhof von der Straßenseite aus gesehen gestaltet werden? Nun, hier kann man meine Interpretation sehen.  

  

Bahnhöf Brahmenau

Wie immer: Sperrholz, Furnierstreifen, Gips-Leim-Putz

Die Oberfläche wird jetzt noch überschliffen und anschließend mit Wasserfarben eingefärbt. Dann kommt das Ritzen der Ziegelsteinfugen und wenn alles klappt, ist dann bald wieder ein Gebäude fertig und kann auf dem Modul platziert werden.

Bahnhof Brahmenau

Die Rückseite

  

Bahnhof Brahmenau

Seitenansicht

Im Sockelbereich habe ich noch eine dünnere Sperrholzplatte aufgeklebt, um den Effekt eines Sockels zu erhalten. Dieser wurde natürlich auch mit dem Gips-Leim-Putz überspachtelt, da auch hier eine Ziegelwand nachgebildet werden muss.

 

 

 

Inzwischen sind die ersten Ziegel geritzt. Jetzt sieht das Ganze so aus.

Ziegelwände Bahnhof

Ritzen der Ziegel mit einer Reißnadel

Die erste Seite ist fertig. Es ist zwar nicht maßstäblich, aber man kann durch den Selbstbau auch die Simse und Gefache ordentlich darstellen. Ich finde, der Gesamteindruck gibt mir Recht mit meiner Vorgehensweise. 

 

Bahnhof Brahmenau

Seitenansicht

Der nächste Arbeitsschritt wird die Dachgestaltung werden. Vermutlich werde ich ein Ziegeldach darstellen. Bilder gibt es nicht, so dass ich da wieder einmal die gestalterische Freiheit habe. Die Ziegel sind drauf und das Dach ist fertig gestaltet. Ein paar Fenster mit einfachen Mitteln konnte ich noch anfertigen. Jetzt steht das Gebäude auf der Anlage und es geht an die weitere Gestaltung. 

Entgegen meinen bisherigen Gewohnheiten des vollständigen Gebäudeselbstbaus ging ich beim Güterschuppen einen anderen Weg. Ein Bausatz von Moebo wurde zum Brahmenauer Güterschuppen. Da ich ja wieder keine Fotos habe, gibt es für mich keine Alternative. Ich finde, das Gebäude ist stimmig an dieser Position.

Das nächste Gestaltungsproblem ist aber schon auf dem Weg. Was mache ich mit der großen Freifläche in der Mitte des Moduls. Nach dem Studium weiterer Luftbilder und Veröffentlichungen in meiner vorhandener Literatur stand für mich fest: es muss ein Meliorationsbetrieb gebaut werden, denn der war bis zur Betriebseinstellung in Brahmenau angesiedelt. Die Vorbildsituation? Fehlanzeige. Also wieder Phantasialand. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen, denke ich.

Am 4. Advent ist seit langer Zeit wieder mal etwas passiert in Brahmenau. Über den Sommer habe ich einige 3-D gedruckte Ausstattungsteile von Modellbau Union erhalten. Diese sind von sehr guter Qualität und es ist endlich mal ein Hersteller, der uns TT-Bahner nicht vergisst. Heute habe ich den Pinsel geschwungen und ein paar Kleinigkeiten (Fässer, Hubwagen, Paletten, Rohrtrommeln und einen Betonschacht ) mit Farbe versehen und dann positioniert. 

Jetzt werde ich noch anfangen, das im Hintergrund sichtbare Wohnhaus fertig zu stellen. Da ich nicht weiß, wie es 1968 ausgesehen hat, kann ich mir selber aussuchen, wie die Wände aussehen sollen. Also Putz, Ziegelmauer oder Fachwerk. Mal schauen.


So, die Entscheidung ist gefallen. Ich wähle die faulste Variante der Wandgestaltung. Einfach ganz feinen Sand als Putz in Weißleim einstreuen und dann farblich behandeln. So wie es jetzt aussieht bin ich schon ganz zufrieden. Noch ein wenig Altern, dann sollte es ok sein. Die ersten Dachziegel sind auch schon hergestellt, aber da fehlen noch viele Reihen 😉.

Es geht voran, die Fenster und Dachrinnen fehlen noch.

So, fertig in die Landschaft integriert.

Das nächste Projekt: das letzte Gebäude, eigentlich ein sehr prägendes Wohnhaus an der Kreuzung in Richtung Söllmnitz. Beim Aufzeichnen ist mir aufgefallen, dass der vorgesehene Platz nicht ausreichen wird. Eigentlich müsste das Haus 25 Zentimeter lang werden. 16 Zentimeter hatte ich. Was tun? Da bleibt nur eins übrig, ich muss das Gebäude verkürzt bauen. Also hieß es mal wieder: Beschränkung auf das Wesentliche. Der ehemalige Scheunenteil verlor fast die Hälfte seiner Länge und die beiden Wohnteile einen Teil ihrer Fenster. Der charakteristische Knick im Gebäude ist auch im Modell vorhanden, ebenso die Dachneigungen, Stockwerkhöhen und Fensteranordnungen. Ich hoffe, dass die Bewohner des Hauses dieses trotzdem noch als IHR Haus erkennen. Das Ergebnis heute sieht bisher so aus:

Gestern war wieder "Basteltag"an der GMWE angesagt. Die Dächer des Wohnhauses wurden gestaltet. Dazu habe ich diesmal die Strukturplatten von der Firma Modellkreationen verwendet. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Beim Schneiden der Platten ist ein absolut scharfes Schneidwerkzeug erforderlich. Ansonsten besteht die Gefahr des Ablösens der strukturierten Ziegel. Ganz kann man das nicht vermeiden, da bleibt dann nur ein Aufkleben der einzelnen winzigen Teile. Geht aber! Farblich ist bei diesen Platten nichts mehr zu tun. Sie sind schon sehr schön gealtert. Im Lauf der nächsten Woche werden noch Dachrinnen, Fallrohre und die Kamine angebracht. Zwei Türen fehlen auch noch. Dann ist es geschafft und das Haus kann in die Anlage integriert werden.

Einige Tage sind vergangen und ich war nicht untätig. Bei meinen bisherigen Bauwerken habe ich die Dachrinnen von Auhagen verarbeitet. Dieses Mal bin ich einen anderen Weg gegangen. Ich habe mir 1,5 mm halbrundes Rohr aus Messing bei der Firma Knupfer bestellt. Dieses eignet sich gut, um Dachrinnen nachzubilden. Die Rinneisen sind aus 0,5 mm dickem Messingdraht gefertigt. Sie wurden entsprechend dem Durchmesser gebogen und dann an das Rohr  angelötet. Auch an den Enden der Rinnen habe ich kleine Messingstreifen angelötet, damit das imaginäre Regenwasser den Weg in die aus 0,8 mm starkem Messingdraht bestehenden Fallrohre findet. Dieses vorgefertigte Konstrukt wurde dann von mir in das Dach eingeklebt. Dazu habe ich kleine Löcher in das Dach gebohrt. Entsprechend eines Hinweises von Thomas habe ich noch die Firstziegel mit Gips eingeputzt. Das war von der Filligranität zwar grenzwertig, sieht aber besser aus als vorher. Zu guter Letzt entstand dann noch der kleine Kran zum Anheben der Strohballen auf die Tenne der Scheune. Jetzt bin ich fertig und platziere das Haus am vorgesehenen Platz an der Kreuzung in Brahmenau.



Das Erstellen des Bahnhofsschildes war der vorerst letzte Arbeitsschritt an diesem Modul.

Zum Glück hat der Laserdrucker funktioniert. Ich will es mal so schreiben. Das Erstellen dieser Schilder hat auch zwei Stunden gedauert. Zuerst die Recherche, welche Schriftart. Dann, wie groß müssen die Schilder werden und zuletzt, war Brahmenau wirklich in Groß-/ Kleinschreibung gestaltet? Hier das Ergebnis.





Zum Abschluss des Modulbaus jetzt noch drei Fotos als Gesamtansicht. Die Kulisse ist noch nicht die Richtige und die Gleise müssen noch gealtert werden. Ich habe mal den Hintergrund vom Modul 2 dahintergestellt. So sieht man schon ein wenig, wie der Gesamteindruck ist.