Dieses Modul entstand wieder in bewährter Weise aus 10 mm Sperrholz. Der Gleisunterbau konnte aus 3 mm Sperrholz angefertigt werden. Die H0e-Feldbahngleise sind mit Heißleim aufgeklebt worden, nicht bevor zuerst die Stromversorgungsdrähte von unten an die Schienen angelötet wurden. So sind sie später nicht mehr sichtbar (auch wenn man sucht). Mit Hilfe von Spannten aus Pappstreifen modellierte ich das Gelände. Zwei bis drei Lagen Zeitungspapier wurden mit Hilfe von Weißleim übereinandergeklebt und anschließend diese Fläche mit brauner Latexfarbe gestrichen. Das dauert zwar etwas länger als die Verwendung von Aluminium-Gewebe, kostet aber wesentlich weniger. Es gibt zwar inzwischen auch viele anderen Möglichkeiten des Unterbaus, aber ich bin da eher etwas "altmodisch". Ich bin da besser in der Lage, die Landschaft Stück für Stück entstehen zu lassen. Man kann sich ein bisschen besser in die alte Zeit versetzen.
Inzwischen habe ich auch ein geplantes Gebäude vom Modellbahnschop Sebnitz geliefert bekommen. Dies ist der Fahrzeugunterstand von Busch und gleichzeitig mein erster Laser-cut Bausatz. Sehr übersichtlich zeigte sich der Packungsinhalt.
Nach dem sorgfältigen Herauslösen aller Teile ging es an die Montage.
Alles war sehr passgenau und das Zusammenbauen ging ausgesprochen leicht
von der Hand.
Nach einer Stunde war alles erledigt und nun sieht der Unterstand so aus.
Resümee: Vor einigen Wochen habe ich ein Gebäude (Lokschuppen) aus einem Kartonbausatz gebaut. Ebenfalls sehr aufwendig mit Darstellung der Dachkonstruktion. Ich baue aber sicher nie wieder ein Gebäude aus Karton. Das dauerte Wochen und das Ergebnis war für mich das gleiche! Beide Bauwerke sehen sehr gut aus, aber der Aufwand und die Zeit machen das Lasercut-Modell zum Favoriten! Vorausgesetzt, es gibt das Gewünschte als Bausatz. Ansonsten bleibe ich für meine individuellen Gebäude beim Sperrholzbau.
Nach dem Studium der mir vorliegenden Luftbildaufnahmen aus den Jahren 1945 und 1953, die ich nach Beantragung vom Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation erhalten habe, sind von mir die konkreten Verläufe der Straßen, Wege, Gewässer und natürlich der Gleise auf das Modul übertragen worden. Hier sieht man schon den Unterbau des Geländes mit den Pappstreifen und die aufgeklebten Zeitungsstücken.
Jetzt folgt nur noch die Geländemodellierung auf dem letzten kleinen Teil des Moduls und dann werde ich die Begrünung und die Gewässergestaltung vornehmen. Erstmals habe ich nicht nur mit Grasfasern gearbeitet, sondern auch fertige Matten von Polak verwendet. Den Übergang zwischen beiden Gestaltungsvarianten habe ich durch einen Feldweg getarnt, denn die Matten sind doch um einige Millimeter höher als die Gestaltung mit den Fasern. Ich hoffe, dass mir das zufriedenstellend gelungen ist. Im Bachlauf habe ich noch ein kleines Wehr eingefügt, welches ich mit dünnen Holzstreifen nachgebildet habe. Diese konnte ich aus Verpackungen für Käse gewinnen. Sie sind sehr dünn und lassen sich hervorragend bearbeiten.
Der Fahrzeugunterstand hat jetzt auch seinen Platz gefunden und wurde, zwar nicht ganz vorbildgerecht, in das Gelände integriert.
Während der Gestaltung des Moduls ist mir klar geworden, dass ich nicht ganz genau nach Vorbild bauen kann, weil mir einfach die entsprechenden Informationen fehlen. Ein wenig künstlerische Freiheit ist deshalb angebracht. Die Hauptsache ist, dass der Charakter der Strecke nicht verloren geht und das ist mir glaube ich trotzdem ganz gut gelungen.
Den Verbindungsweg zwischen Söllmnitz und Brahmenau bildetet ich mit den Strukturpasten Sand und Lehm aus der Kollektion von Noch nach. Diese Pasten lassen sich recht einfach mit Pinsel oder Spachtel verarbeiten. Sie trocknen zu einer festen strukturierten Oberfläche aus, die eine gute Vorbildwirkung hat.
Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, ein wenig zu experimentieren, denn der Weg sollte noch Reste einer Pflasterung erhalten. Diese ritzte ich mit einer Reißnadel in den Untergrund aus einem Gips-Leimgemisch ein. Zwar sind mir die Rundungen des Pflasters nicht ganz geglückt, aber es macht trotzdem einen recht guten Eindruck.
Als nächster Schritt sollte jetzt die Begrünung des Bachrandes erfolgen. Auf den Luftbildern ist ein relativ dichter beidseitiger Baumbestand zu erkennen. Aber welche Bäume sollte ich nehmen? Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass ich schon immer ein Problem mit Bäumen habe. Ich bin mit nichts zufrieden, habe auch selbst schon versucht, welche zu "erschaffen", was mir aber kläglich daneben gegangen ist. Es gibt natürlich auf dem Markt richtig gute Exemplare, aber die sind mir einfach zu teuer. Jetzt kam mir aber mein Modellbahnkollege Mario zu Hilfe. Er ist häufig in unserem Nachbarland Tschechien unterwegs und wollte mir ein paar Muster mitbringen. Mit denen konnte ich mich auch wirklich anfreunden und habe sie an meinen Modell-Schnauderbach gestellt. Mit dem Ergebnis bin ich nun zufrieden. Preis - Leistung stimmt jedenfalls.
Ein kleines Stück des Ufers habe ich dabei aber frei gelassen. Dort sollte während der nächsten Bauetappe ein Baumfällerszenario entstehen. Das obligatorische Lagerfeuer entstand aus einer LED-Flackerkerze, die ich bei meiner Liebsten auf ihrem Basteltisch entdeckte.
Verwendet habe ich aber nur die LED, die ja die Flackerelektronik bereits integriert hat. Ein kleines Netzteil noch für die Stromversorgung davor geschaltet und fertig ist das Lagerfeuer.
Jetzt warte ich nur noch auf die Kulisse, die ich wieder bei JOWI anfertigen lasse. Ich bin schon sehr gespannt, ob die Fortsetzung gelingt, denn die Firma hat ja mein erstes Teilstück gespeichert und mir versichert, dass es nahtlos weitergehen kann, wenn ich mit dem Modellbau so weit bin. Nun, es sind 4 Jahre ins Land gegangen und das ist schon eine lange Zeit. So, jetzt ist das Modul also fertig. Die Kulisse ist angebracht. Einige Details sind fertiggestellt und jetzt sollen ein paar Bilder kommen. Viel Spaß beim Anschauen.